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Haiti: 100 Tage nach dem verheerenden Erdbeben

Die Glückskette hatte sich bereits vor dem Erdbeben auf Haiti eingesetzt, einem der ärmsten Länder der Welt. Seit dem Erdbeben Mitte Januar haben die Partnerhilfswerke sich stark in der Nothilfe engagiert. Inzwischen finanziert die Glückskette zwölf Projekte für rund 6,6 Millionen Franken. Vier weitere Projekte für rund 2 Millionen Franken werden momentan für eine Finanzierung geprüft. Viele weitere Projekte werden folgen. Die Hilfe auf Haiti ist in der Phase zwischen Nothilfe, die noch koordiniert wird und Wiederaufbau, der noch geplant werden muss. Ein Augenschein vor Ort, belegt die enormen Bedürfnisse.

„Man weiss gar nicht so recht, womit man anfangen soll!“ So bringt die haitianische Koordinatorin von Terre des hommes Suisse, Guerty Aimé, die enormen Herausforderungen, welche der Wiederaufbau dieses Landes darstellt, auf den Punkt. Neben der ganzen Infrastruktur, die nach dem verheerenden Erdbeben wiederaufgebaut werden muss, waren und sind auch die Bedürfnisse der Betroffenen riesig. Es fehlt an Nahrung, Unterkunft und Schutz. Genau auf diese Bedürfnisse zugeschnitten sind die Projekte, welche die Glückskette mittlerweile finanziert.

Zwölf Projekte laufen auf Hochtouren
Die verschiedenen Partnerhilfswerke engagieren sich im Bereich der Wasserversorgung, der medizinischen Versorgung oder bei der Verteilung von Nahrung und Hilfsgütern. Zu diesen zählen Notunterkünfte wie Zelte, Blachen oder auch Werkzeuge zum Bau von Unterständen. Ausserdem sollen die Menschen wieder unabhängig von Nahrungsmittelabgaben werden und erhalten Küchenutensilien. Es gibt auch „Geld für Arbeit“-Projekte, so können die Haitianer für 5 Dollar pro Tag mithelfen aufzuräumen und gleichzeitig etwas verdienen, damit sie sich Lebensmittel und anderes kaufen können. Als nächstes sollen die Betroffenen nun von den Partnerhilfswerken mit behelfsmässigen Unterkünften versorgt werden. Daneben kümmern sich einige der Hilfswerke wie bereits vor dem Erdbeben und nun noch intensiver um den Schutz und die psychosoziale Betreuung von Kindern.

Die Glückskette setzt nach solchen Katastrophen ungefähr 15% in der Nothilfe ein, rund 70% im Wiederaufbau und nochmals rund 15 Prozent für nachhaltige Entwicklung.

Die Schulen haben wieder geöffnet
Aber auch bei der Infrastruktur sind die Bedürfnisse gross, denn zuerst müssen noch mehrere Millionen Kubikmeter Schutt abgetragen werden. Guerty Aimé von Terre des hommes Suisse kennt auch dieses Problem und zeigt die Schule einer Partnerorganisation, welche auch mit der finanziellen Hilfe der Glückskette gebaut wurde und die nun in Schutt und Asche liegt. Zum Glück waren die Kinder am verhängnisvollen Nachmittag um vier Uhr aus der Schule entlassen worden. „Inzwischen wurden 36 Lastwagen voll Schutt abgetragen, aber sie sehen ja, wir sind noch weit von einem sauberen Platz für den Wiederaufbau entfernt,“ meint Guerty Aimé schulterzuckend. Die Schüler werden momentan in einer anderen Schule beherbergt. Aber auch dort findet der Unterricht notdürftig draussen auf dem Schulhof unter freiem Himmel statt. Die Regenzeit hat begonnen und es müssen Dächer über den Schulklassen aufgeschlagen werden. Es gibt also noch viel zu tun.

Hintergrund:
Die Glückskette selber ist vor Ort nicht selber operationell tätig. Die Projekte der Partnerhilfswerke werden aber vor der Finanzierung einer eingehenden Prüfung unterzogen und auch in der Umsetzung begleitet. Die Besuche vor Ort werden wie alle übrigen administrativen Ausgaben aber nicht mit Spendengeldern finanziert, sondern von den Zinsen der vorübergehend noch nicht eingesetzten Gelder.