Während sich die humanitäre Lage im Sudan und in der Region weiterhin dramatisch verschlechtert, hat sie in Nord-Darfur, wo eine Hungersnot ausgerufen wurde, katastrophale Ausmasse angenommen. Es ist erst das dritte Mal seit der Gründung, dass die zuständige Instanz offiziell eine Hungersnot erklärt hat. Ohne zusätzliche Hilfe könnte sich diese Hungersnot auch auf andere Regionen ausweiten. Angesichts der Not der Bevölkerung ruft die Glückskette erneut zur Solidarität auf, um die dringend benötigte Unterstützung auszuweiten.
Hungersnot in Nord-Darfur
In Nord-Darfur wurde im Lager Zamzam, wo über 400’000 Vertriebene leben, eine Hungersnot bestätigt. Die Hungersnot ist die höchste Stufe der Ernährungsunsicherheit und wurde bisher nur zweimal (Somalia 2011, Südsudan 2017) von dem zuständigen Gremium, dem Famine Review Committee, erklärt. Wenn die humanitäre Hilfe nicht rasch intensiviert wird, könnte sich die Lage dramatisch verschlechtern, was zu einer Multiplikation der Opferzahlen führen würde.
Derzeit sind über 25 Millionen Menschen, d. h. die Hälfte der Bevölkerung, von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Neben der katastrophalen Ernährungslage leidet die Bevölkerung auch unter weitverbreiteter Gewalt und unzureichender medizinischer Versorgung, da fast 80 Prozent der Spitäler nicht mehr funktionsfähig sind.
Friedensgespräche als Hoffnungsschimmer
Um ein Ende des Konflikts im Sudan zu erreichen, haben die USA neue Friedensgespräche in der Schweiz organisiert, die heute beginnen sollen. Diese Gespräche sind ein kleiner Hoffnungsschimmer in einem Krieg, der bereits Tausende Tote und Millionen von Vertriebenen gefordert hat.
Die Hilfe der Glückskette
Die Glückskette führt seit Beginn der Krise humanitäre Projekte im Sudan, im Tschad und im Südsudan durch. Mit den Spendengeldern stellen die Schweizer Partnerorganisationen Caritas, Medair, Vétérinaires sans frontières, Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) und das Schweizerische Rote Kreuz den Zugang zu medizinischer Versorgung, Nahrungsmitteln, Trinkwasser und sanitären Einrichtungen sicher und bieten den vertriebenen Familien finanzielle und psychosoziale Unterstützung.
Einige Beispiele der geleisteten Hilfe: