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Jahresbericht 2015: 73 Millionen Franken Spenden und 102 Hilfsprojekte

Das verheerende Erdbeben in Nepal im Frühling und die Flüchtlingskrise, die sich im vergangenen Herbst zuspitzte, prägten das Jahr 2015 bei der Glückskette. Laut dem heute veröffentlichten Jahresbericht sammelte die Stiftung im letzten Jahr rund 73 Millionen Franken Spenden und bewilligte 102 Hilfsprojekte in 33 Ländern. Sowohl auf institutioneller Ebene wie auch hinsichtlich der Kommunikation entwickelte sich die Stiftung weiter.

Die Solidarität der Bevölkerung in der Schweiz manifestierte sich im vergangenen Jahr insbesondere beim verheerenden Erdbeben in Nepal (32 Millionen Franken) sowie infolge der Flüchtlingskrise (26 Millionen Franken). Weitere 5,3 Millionen Franken kamen im Rahmen der Kampagne #TogetherForSyria zugunsten der Opfer der Syrienkrise zusammen. «Damit ging die Stiftung neue, digitale Wege der Spendensammlung, denn die Aktion fand erstmals komplett online statt», erklärt Tony Burgener, Direktor der Glückskette.

47 Millionen an 25 Hilfswerke
Die Glückskette als Geldgeberin zahlte im Berichtsjahr knapp 47 Millionen Franken an 25 Hilfswerke aus. Rund zwei Drittel des Betrages kamen den Opfern des Taifuns Haiyan auf den Philippinen, des Erdbebens in Nepal und den Kriegsopfern sowie Flüchtlingen des Syrienkonfliktes zugute. Caritas, Terre des hommes – Kinderhilfe, das Schweizerische Rote Kreuz, Medair, Solidar Suisse, HEKS, Handicap International, Helvetas und ADRA setzten dabei über 80 Prozent der bewilligten Projekte um. Von der Glückskette bestimmte unabhängige Experten sowie das Projektteam der Stiftung evaluierten im vergangenen Jahr vor allem Nothilfe-, Bau- und Wasserprojekte im Südsudan, im Irak, in Nepal, auf den Philippinen, auf der Balkanroute und in Haiti. Die Bestandesaufnahmen wurden in einem offenen und transparenten Dialog mit den Partnerhilfswerken ausgetauscht.

Grosses Engagement in der Schweiz
In der Schweiz wurden letztes Jahr mehr als 4,7 Millionen Franken eingesetzt. 3’417 Personen in Notsituationen sowie 40 von Unwettern geschädigte Familien und Betriebe wurden unterstützt. Die Glückskette erfüllte dabei auch kostenlos den Auftrag zugunsten von Opfern von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen, den ihr der vom Bundesamt für Justiz einberufene Runde Tisch übertragen hat. Die Sammelaktion «Jeder Rappen zählt», die zusammen mit SRF 3 im Dezember 2015 zum siebten Mal durchgeführt wurde, stand im Zeichen Jugendlicher in Notsituationen, wobei die Hälfte der gesammelten 4,1 Millionen Spendenfranken für Jugendliche in der Schweiz eingesetzt wird.

Mobil, digital, jederzeit und von überall
Die Glückskette geht mit der Zeit und überarbeitete 2015 den Spendenprozess, damit Spenden einfach, schnell und nach Wahl via Smartphone, Website, Online-Banking oder am Postschalter getätigt werden können. Dazu lancierte die Stiftung 2015 eine neue Spendenplattform, in Ergänzung zu den Apps Swiss Solidarity und Paymit sowie weiteren Spendenkanälen.

Neue Strategie
Die von der SRG getragene Stiftung lancierte im vergangenen Jahr unter der Führung der neuen Präsidentin, Ladina Heimgartner, auch einen Strategieprozess. «Wie wollen wir uns weiterentwickeln, um uns für die Zukunft zu rüsten? Sei dies im Hinblick auf die Kräfteverschiebungen bei der Hilfeleistung oder auf die Bedürfnisse der jungen Spenderinnen und Spender in einer Gesellschaft, die zunehmend fragmentiert, globalisiert und digitalisiert funktioniert», fragt sich Ladina Heimgartner im heute veröffentlichten Jahresbericht.

Positives Finanzergebnis
2015 belief sich der Nettobetriebsaufwand auf 3’783’225 Franken. Demgegenüber steht ein Finanzergebnis in der Höhe von 435’744 Franken, das trotz des volatilen Finanzumfelds positiv ausfällt, jedoch die Betriebskosten nicht abzudecken vermag. Der Saldo wird einerseits durch die Verwendung eines Teils der Betriebsreserven (2’300’000 Franken) abgedeckt und andererseits durch die ausserordentliche Auflösung von 2,5 Prozent des Fonds «Taifun Haiyan» (1’059’454 Franken). Zur Bildung von Reservefinanzquoten wurden vom Stiftungsrat Entnahmen von maximal 5 Prozent für alle grösseren Sammlungen zugelassen. Diese werden nur dann bezogen, wenn die Anlageergebnisse und Reserven zur Deckung der Betriebskosten nicht ausreichen.