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Bilanz 2016: Die Glückskette verstärkt die Hilfe in der Schweiz

Das Jahr 2016 stand für die Glückskette im Zeichen einer verstärkten Hilfe in der Schweiz. 3283 Personen wurden direkt mit einem Notbatzen unterstützt und 22 Projekte ebneten Jugendlichen in Not den Weg zur Wiedereingliederung. Im Rahmen der Hilfe bei Naturkatastrophen half die Stiftung 17 Familien, die hauptsächlich Schäden durch Erdrutsche erlitten hatten. Die Aktionen «Jeder Rappen zählt» und «Cœur à Cœur» zum Jahresende ermöglichten es der Glückskette, dem humanitären Arm der SRG, ihr Engagement in der Schweiz zu verstärken und so ihren Anfängen treu zu bleiben. «2016 war eindeutig durch ein Wiederaufleben des Engagements der Glückskette im Bereich der Hilfe in der Schweiz gekennzeichnet – ein deutliches Zeichen dafür, dass immer mehr Menschen in unserem Land von Armut betroffen sind», erklärt Tony Burgener, Direktor der Glückskette.

Die Glückskette engagiert sich schon seit ihren Anfängen im Jahr 1946 für die individuelle Sozialhilfe. 2016 verzeichnete sie einen Rekord von 2087 Anträgen für punktuelle Hilfe, die von privaten und öffentlichen Sozialdiensten eingereicht wurden. Diese Anträge betrafen vor allem die finanzielle Unterstützung bei medizinischen Angelegenheiten oder bei der Bezahlung der Miete für Personen, die unter der Armutsgrenze leben. Im vergangenen Jahr unterstützte die Glückskette erstmals auch Projekte zugunsten von Jugendlichen in Not. Mit dem Erlös der Sammlung «Jeder Rappen zählt», die 2015 dieser Thematik gewidmet war, wurden 22 Projekte – wie der Parcours A2mains der Vereinigung Astural in Genf, das Lernwerk in Aarau und Move in Zürich – mitfinanziert.

Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen

Die Glückskette verwaltete auch 2016 den Soforthilfefonds für die Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen, der 2014 vom Runden Tisch des Bundesamts für Justiz lanciert wurde. Es konnten damit insgesamt 962 Menschen – davon 128 im Jahr 2016 – unterstützt werden. Diese Personen waren durch die Aussprechung oder den Vollzug einer fürsorgerischen Zwangsmassnahme oder Fremdplatzierung vor 1981 in ihrer Integrität beeinträchtigt und befanden sich in einer finanziellen Notlage. Die Glückskette war bei der Definition und Überprüfung der Kriterien und Standards zur Unterstützung dieser Personen stark involviert.

Cala Sannitica – Freizeitbeschäftigungen für benachteiligte Jugendliche

Mit Cala Sannitica, dem Fonds eines privaten Geldgebers, konnten im vergangenen Jahr 145 Jugendliche aus benachteiligten Familien von kulturellen und sportlichen Aktivitäten profitieren. Mit dem Fonds wird ausserdem ein Projekt im Wallis dauerhaft unterstützt, das es Eltern und Kindern erlaubt, sich während einer Woche in der Natur und in einem stimulierenden Umfeld zu erholen.

Internationale Hilfe

Neben dem besonderen Engagement für die Hilfe in der Schweiz setzt sich die Glückskette auf internationaler Ebene auch weiterhin zugunsten der Opfer von Naturkatastrophen und Konflikten ein. Insgesamt wurden 126 Projekte von den zuständigen Instanzen der Glückskette analysiert und genehmigt, wobei sich ein Grossteil dieser Projekte für die in der Folge des Syrienkonflikts vertriebenen Personen engagiert – seien es intern Vertriebene oder Menschen, die sich in den angrenzenden Ländern oder auf dem Weg nach Europa befinden.

Infolge des Wirbelsturms Matthew in Haiti ermöglichte es die Glückskette den Schweizer Hilfswerken dank einem Nothilfefonds von zwei Millionen Franken, dass sie der Bevölkerung sofort zu Hilfe kommen konnten.

Nachdem die nepalesische Regierung viel Zeit mit der Klärung von Rollen sowie der Definition von Kriterien und Standards verbrachte, konnten die Wiederaufbau- und Instandsetzungsarbeiten im Sommer 2016 – ein gutes Jahr nach dem Erdbeben im April 2015 – endlich beginnen.

Die Arbeit der Glückskette basiert auf der hervorragenden Zusammenarbeit mit 25 Schweizer Partnerhilfswerken.

Evaluation und Workshops

Expertinnen und Spezialisten der Glückskette evaluierten 2016 gezielt die unterstützten Projekte auf den Philippinen, in Nepal sowie im Libanon und Jordanien. Im Rahmen eines in Zusammenarbeit mit den in der Region aktiven Schweizer Hilfswerken veranstalteten Workshops in Beirut nahmen sich die Glückskette und ihre Partner der Herausforderung an, der von lang andauernden Krisen betroffenen Bevölkerungsgruppen bessere Perspektiven zu eröffnen und ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken.

Am Puls der Entwicklungen in der humanitären Hilfe

Das vergangene Jahr stand ganz im Zeichen des humanitären Gipfels in Istanbul im Juni 2016, an dem auch eine Delegation der Glückskette teilnahm. Die neuesten Entwicklungen im Bereich werden von der Stiftung bereits umgesetzt, wobei sie sich vor allem für den Geldtransfer, den besseren Übergang von der Nothilfephase zur Entwicklungsphase, die Stärkung von lokalen Strukturen sowie für Innovation einsetzt. Diese Entwicklungen haben auch die Diskussionen des Stiftungsrats der Glückskette geprägt: So wurde während des ganzen Jahres eine neue Strategie erarbeitet, die ab 2017 umgesetzt wird.

Der Jahresbericht 2016 sowie der detaillierte Finanzbericht werden im Mai 2017 nach Annahme durch den Stiftungsrat veröffentlicht.