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Evaluation in Nepal: betroffene Bevölkerung findet dank Unterstützung aus der Schweiz zurück ins Leben

Die Glückskette konnte in Nepal gemeinsam mit elf Partnerhilfswerken mehr als 1,3 Millionen Menschen mit rund 28,8 Millionen Franken direkt und indirekt unterstützen. Fünf Jahre nach dem verheerenden Erdbeben zeigt eine unabhängige Evaluation, dass diese Hilfe den Bedürfnissen der betroffenen Bevölkerung entsprach. Die Befragten sind zudem überzeugt, dass die Unterstützung aus der Schweiz ihre Lebenssituation nachhaltig verbesserte.

Die Glückskette beauftragte im Februar 2020 die Firma «Scott Wilson Nepal» mit einer Wirkungsanalyse. Ziel der Studie war es, einerseits die betroffene Bevölkerung zu befragen, wie relevant, wirkungsvoll und nachhaltig sie die Hilfe einschätzt. Andererseits wollte man von den lokalen Behörden und Verantwortlichen wissen, wie sie die Zusammenarbeit mit den Partnern der Glückskette erlebten. Die Evaluation konzentrierte sich auf zwei Gemeinden im Distrikt Sindhupalchok mit rund 70’000 Einwohnern, in denen die drei Partnerhilfswerke der Glückskette – Helvetas, Solidar Suisse und Caritas Schweiz – unter anderem im Wiederaufbau von Wohnhäusern und Schulen, aber auch mit direkter finanzieller Unterstützung Hilfe leisteten.

Durchwegs hohe Zufriedenheit

In der repräsentativen Umfrage war von den 1500 zufällig befragten Begünstigten eine grosse Mehrheit der Ansicht, dass die Hilfe der Glückskette und ihrer Partner die wirtschaftlichen und sozialen Lebensbedingungen massiv verbesserten. So gaben 76% der Befragten an, dass sie mit der Sanierung ihrer Häuser und sanitären Einrichtungen zufrieden seien. 97% äusserten sich positiv darüber, dass ihr Haus erdbebensicher wiederaufgebaut wurde. Bei den Schülerinnen und Schülern lag die Zufriedenheit über ihr neues Schulhaus gar bei 99%.
«Wir freuen uns über die positiven Ergebnisse dieser Umfrage», erklärt Roland Thomann, Direktor der Glückskette. «Sie bestätigen uns und unseren Partnerhilfswerken, dass unsere Hilfe effizient, bedürfnisorientiert und nachhaltig ist.»

Wirtschaftliche Unterstützung nötig

In den beiden Gemeinden wurden nebst den baulichen Massnahmen auch mit finanziellen Mitteln geholfen. 83% der Befragten waren überzeugt, dass diejenigen Familien Zahlungen erhielten, die es tatsächlich am nötigsten hatten. «Die direkte wirtschaftliche Unterstützung war zwar ein schwieriger Prozess. Die Menschen, welche die Hilfe dringend benötigten, waren teilweise schwierig erreichbar. Entsprechend gross war der zeitliche und ressourcenmässige Aufwand», meint Ernst Lüber, Leiter der Projektabteilung der Glückskette rückblickend. «Trotz diesen Schwierigkeiten: Dass die meisten Befragten die Zahlungen als fair bezeichneten, zeigt uns, dass wir alles richtig gemacht haben.»

Gute Zusammenarbeit vor Ort

Auch die lokalen Behörden und Verantwortliche von Schulen oder Wasserversorgungs-einrichtungen haben lobende Worte für die Zusammenarbeit mit den Organisationen aus der Schweiz. Die Umfrage zeigt, dass sie in der gesamten Projektphase miteinbezogen wurden. Die Interessengruppen hatten die Möglichkeit, eng mit den drei Partnerhilfswerken der Glückskette zusammenzuarbeiten und konnten unter anderem vom technischen Know-how der Helfer profitieren.

Bilanz der eingesetzten Spenden

Von den über 32,5 Millionen Franken Spenden, welche die Glückskette nach dem Erdbeben 2015 gesammelt hat, wurde rund ein Viertel für die Nothilfe direkt nach der Katastrophe eingesetzt für medizinische Versorgung, Verteilung von Grundgütern (Wasser, Lebensmittel, Decken, Unterkünfte, Hygienekits), Bargeldhilfe, psychosoziale Unterstützung für traumatisierte Kinder. Es wurde aber auch in die Ausbildung von Maurern und Zimmerleuten und in den Schutz und die Unterstützung von Menschen mit einer Behinderung in der Folge des Erdbebens investiert.

Bis heute wurden mit den Spenden 3’246 Wohnhäuser und 61 Primar- und Sekundarschulen erdbebensicher wiederaufgebaut. Weiter wurden acht Gesundheitszentren gebaut sowie 57 Trinkwasserfassungen und 42 Bewässerungssysteme erstellt. Insgesamt wurden bis zum heutigen Tag 28,8 Millionen Franken eingesetzt.

Die verbleibenden Spenden werden in Nepal für die Katastrophenvorsorge eingesetzt. Das Geld wird Partnerhilfswerken zur Verfügung gestellt, um lokale Organisationen und Behörden dahingehend zu unterstützen, dass das Land auf eine weiter Naturkatastrophe besser vorbereitet ist.

Hintergrund zur Katastrophe und geleisteten Hilfe

Das Erdbeben vom 25. April 2015, sowie weitere starke Nachbeben bis zum 12. Mai, haben über 9’000 Menschen das Leben gekostet, rund 22’000 Menschen wurden verletzt. 600’000 Häuser sowie Tausende Schulen und Gesundheitszentren wurden durch die Beben zerstört. Insgesamt waren (und sind teilweise heute noch) acht Millionen Nepalesinnen und Nepalesen von der Naturkatastrophe betroffen, das ist mehr als ein Viertel der Bevölkerung.

Die Glückskette hat die Hilfe von elf Partnern und acht weiteren Organisationen unterstützt: ADRA, Auslandschweizer-Organisation (ASO), Caritas Schweiz, CBM Christoffel Blindenmission, Handicap International, Helvetas, Kam For Sud, Lepra-Mission Schweiz, Association Lukla-Chaurikharka, Medair, Norlha, Architectes de l’urgence, Schweizerisches Rotes Kreuz, Save the Children Schweiz, Shanti Med Nepal, Association Singla-Nepal, Solidar Suisse, Swisscontact, Terre des hommes – Kinderhilfe.

Kontakte zu Partnerhilfswerken in der Umfrage:

Caritas Schweiz: Stefan Gribi, Leiter Abteilung Kommunikation, +41 44 419 22 37

Helvetas, Katrin Hafner, Medienverantwortliche, +41 44 368 67 79

Solidar Suisse, Lukas Frohofer, Programmverantwortlicher Nepal, +41 76 433 23 29

 

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