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6 Monate nach den Unwettern in der Schweiz: Glückskette rechnet mit über 1000 Hilfsgesuchen

Sechs Monate nach den schweren Unwettern, die im August letzten Jahres weite Gebiete zwischen Freiburgerland und Bodensee heimgesucht haben, zieht die Glückskette mit ihren beiden Partner-Hilfswerken Schweiz. Rotes Kreuz und Caritas eine erste Bilanz: Sofort- und Übergangshilfe sind weitgehend abgeschlossen – bis jetzt wurden 168 Gesuche (1,2 Mio Franken) positiv beantwortet und abgeschlossen. Zwischen 800 und 900 weitere Gesuche im Rahmen der Subsidiärhilfe werden noch erwartet oder sind bereits in Vorbereitung.

Subsidiär bedeutet: Die Glückskette hilft in Ergänzung zu Leistungen der Versicherungen, Elementar- und Schadenfonds, Subventionen und weiteren Zuwendungen, und dies in Härtefällen und auf Gesuch hin. Für die gerechte Ausrichtungen von Hilfsgeldern wurden in allen Kantonen spezielle Spendenkommissionen geschaffen, in denen Behörden, Finanzex-perten, Versicherungen und – im Auftrag der Glückskette – Experten des Roten Kreuzes und der Caritas vertreten sind. Im Kanton Bern wurden die Spendenkommissionen auf Ebene der fünf betroffenen Amtsbezirke eingerichtet.
Die Arbeit dieser Kommissionen wird durch die zahlreichen Direktspenden an Privatpersonen, Korporationen, Firmen und Gemeinden insofern erschwert, als dass alle eingegangenen Spendegelder zuerst mit den übrigen Zuwendungen koordiniert und abgeglichen werden müssen. Die Glückskette kommt in der Regel erst zuletzt und dort zum Zug, wo Restkosten von Privatpersonen, Familienunternehmen oder finanzschwachen, ärmeren Gemeinden nicht mehr finanziert werden können. So wird die Glückskette beispielsweise in den nächsten Tagen einer Berggemeinde einen Vorschuss von gegen einer Million Franken gewähren.
Wie Erfahrungen mit den Unwettern im Wallis/Tessin vom Herbst 2000 gezeigt haben, kann die Erledigung solcher Abrechnungen mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die 49,2 Millionen Franken der Unwetter-Sammlung vom letzten Sommer kaum zur Deckung aller Gesuche ausreichen werden.
Behörden und Versicherungen rechnen insgesamt mit Schäden in der Höhe von 2,5 Milliarden Franken. Als hauptsächliche Schadengebiete gelten das Berner Oberland, die Innerschweiz (vor allem die Kantone UR, LU, OW, NW), Teile Graubündens und in der Stadt Bern das Matte-Quartier.