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Auseinandersetzungen in Sri Lanka erschweren Tsunami-Hilfe

Die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der Regierung in Sri Lanka und den Tamil Tigers (LTTE) sind am Wochenende weiter eskaliert, nachdem ein Attentat auf einen Bus am Donnerstag und anschliessende Bombardierungen von LTTE-Stellungen durch die Regierung erfolgten. Durch den Konflikt sind auch Hilfsprojekte von Schweizer Hilfswerken im Norden und Nordosten des Landes betroffen. So mussten Wiederaufbauarbeiten im Norden (Kili- nochchi) und Osten des Landes (Trincomalee, Mutur, Batticaloa) vorübergehend eingestellt werden.

Das Schweiz. Arbeiterhilfswerk SAH und seine Solidar-Partner haben beispielsweise ihr ganzes Personal von den Baustellen und Projektorten (6 Dörfer mit 1200 Häusern) im Norden aus Sicherheitsgründen zurückgezogen. „Unsere Delegierte wartet in Colombo die weitere Entwicklung ab“, bestätigt aus Sri Lanka Zoltan Doka vom SAH. Erschwertes Arbeiten gibt es auch in Projekten des Schweiz. Roten Kreuzes SRK, der Caritas und der Stiftung Terre des hommes.

„Es betrifft etwa dreissig Prozent der Projekte“, schätzt Martin Stürzinger, Beauftragter für den Friedensprozess bei der Schweizer Botschaft in Colombo am Sonntag in der Sendung „Glückskette aktuell“ von Schweizer Radio DRS. Auch er beurteilt die Lage als „noch nie so kritisch wie seit Abschluss des Friedensabkommens vor über drei Jahren“.

Nach Auskunft der betroffenen Partner-Hilfswerke der Glückskette läuft in andern Teilen Sri Lankas – vor allem im Süden – die Tsunami-Hilfe ohne Schwierigkeiten weiter. Mehrere Aufbauprojekte werden allerdings länger dauern als geplant und damit auch teurer. Alle Hilfswerke sind aber fest entschlossen, die Bauarbeiten und die Betreuung der Tsunami-Opfer weiter zu führen. „An Abbruch denkt hier niemand“, bestätigt auch Zoltan Doka vom SAH, und Martin Stürzinger doppelt nach: “Das wäre absolut das falsche Signal. Gerade jetzt ist die Präsenz der internationalen Hilfswerke wichtiger denn je!“.

Die Glückskette arbeitet in Sri Lanka mit 12 Schweizer Partner-Hilfswerken zusammen und hat Projekte in der Höhe von 71 Millionen Franken bewilligt.