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Hungersnot in Ostafrika — Die Glückskette zieht eine erste Bilanz

In Ostafrika waren nach der verheerenden Dürre im Sommer 2011 gegen 13 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht und sind auf Hilfe angewiesen. Die Situation hat sich etwas verbessert, bleibt aber weiterhin prekär. Die Glückskette hat bisher über 28,4 Millionen Franken Spendengelder erhalten und davon die Hälfte für 17 Nothilfeprojekte eingesetzt. Die Hilfsarbeiten gehen weiter, obwohl die Hilfsorganisationen immer wieder mit Sicherheitsproblemen zu kämpfen haben.

Acht Partnerhilfswerke der Glückskette hatten ihre Arbeit seit Sommer 2011 in Somalia, Äthiopien und Kenia verstärkt: sowohl in den Flüchtlingslagern, als auch ausserhalb der Lager, in den von der Dürre am stärksten betroffenen Gebieten. Die Glückskette hat in Ostafrika bisher 17 Hilfsprojekte für die Opfer der Hungerkatastrophe mit einem Gesamtbetrag von 14,5 Millionen Franken mitfinanziert.
Im Zentrum der Unterstützung stand bisher die Nothilfe für die Flüchtlinge und für die von der Hungersnot betroffenen Menschen. Die Hilfswerke verteilen Nahrungsmittel, Wasser und Hygieneartikel; schwache und kranke Menschen werden medizinisch versorgt, Kinder erhalten Spezialnahrung und Impfungen. Die Ernährungssituation der hungernden Bevölkerung soll aber auch nachhaltig verbessert werden: Äcker werden gemeinsam mit der Bevölkerung für den Anbau von wuchernden Dornbüschen befreit, die Trinkwasserzufuhr und Wasserspeicher repariert oder neu aufgebaut und Wassertränken für das Vieh gebaut. Zudem wird laufend Saatgut verteilt, um die landwirtschaftliche Produktion zu fördern.

Gewalt behindert Arbeit der Hilfswerke
Die Hilfswerke sind bei ihren Einsätzen im kriegsversehrten Somalia und in den angrenzenden Gebieten von Kenia und Äthiopien täglich mit der prekären Sicherheitslage konfrontiert. Die am Stärksten von der Dürre betroffenen Gebiete befinden sich grösstenteils in den von den Rebellen kontrollierten Landesteilen Somalias. Diese verhindern immer wieder Hilfslieferungen und gehen gewaltsam gegen die Hilfsorganisationen vor.

Ausweitung der Hungersnot in Westafrika
Die Hungersnot in Ostafrika ist noch nicht ausgestanden und bereits sind acht weitere Länder in der Sahelzone von einer Dürre betroffen und Millionen von Menschen, besonders Kinder, sind gefährdet. Die Hilfsorganisationen haben bereits Ende Januar Alarm geschlagen: Schon jetzt leiden den Angaben zufolge in Niger, Mali, Mauretanien und Tschad sechs Millionen Menschen unter Hunger.
Die Glückskette und ihre Partner vor Ort beobachten die Situation in Westafrika aufmerksam und klären mögliche Hilfseinsätze ab.