Im Dezember 2014 jährt sich das Seebeben in Südostasien zum zehnten Mal. Aus diesem Anlass organisiert die Glückskette erstmals eine breit angelegte Wirkungsmessung über die Hilfe für die Opfer des verheerenden Tsunamis. In Folge der grössten Sammlung in der Geschichte der Glückskette wurden bisher fast 200 Hilfsprojekte in der Höhe von knapp 217 Millionen Franken mitfinanziert. Zur Zeit untersuchen unabhängige Experten in drei Ländern, in welcher Form dieser Beitrag das Leben der Menschen nach der Katastrophe beeinflusst hat.
Die breit angelegte Wirkungsanalyse soll im Gegensatz zu bisherigen Evaluationen in erster Linie untersuchen, ob die begünstigten Personen nach der Katastrophenhilfe in ihrem neuen Umfeld Fuss gefasst haben, ob sich in den neuen Dörfern eine positive Dynamik entwickeln konnte und wie die sozioökonomischen Faktoren von heute durch die damaligen Hilfsprojekte beeinflusst wurden. Direktor Tony Burgener spricht von einem innovativen Ansatz: «Wirkungsmessung bei humanitären Projekten wurde bisher noch sehr selten durchgeführt. Unsere Analyse soll deshalb auch zeigen, ob dieser Ansatz zu aussagekräftigen Resultaten führen kann.»
Unabhängige Experten der renommierten belgischen Beratungsfirma Channel Research führen diese Wirkungsanalyse von April bis September 2014 stellvertretend für die 13 vom Tsunami betroffenen Länder in Indien, Indonesien und Sri Lanka durch und präsentieren die Ergebnisse Anfang Dezember.
Information und Wissensaustausch
Im Rahmen dieser Untersuchung sollen die Spenderinnen und Spender der Glückskette über den Einsatz der Spendengelder und deren Wirkung informiert werden. Im Fall der Tsunami-Sammlung wurde die Öffentlichkeit von der Glückskette letztmals im Dezember 2009 umfassend mit einer Gratis-«Merci!»-Zeitung informiert. Gestützt auf die 2014 durchgeführte Wirkungsmessung zum 10. Jahrestag des Tsunamis soll nochmals umfassend informiert werden.
Bereits während des Wiederaufbaus und der Rehabilitationsphase wurden seit 2005 zahlreiche Evaluationen von unabhängigen Experten durchgeführt. Die Glückskette will sich mit dieser Wirkungsanalyse nicht nur als kompetente, sorgfältige und transparente Geldgeberin in Erinnerung rufen. Sie möchte auch aufzeigen, dass die Stiftung durch die Arbeit ihrer Schweizer Partnerhilfswerke, die unabhängigen Evaluationen der geleisteten Hilfe und die damit verbundenen Informationen darüber (wie bereits für Haiti im Januar 2014) gleichwohl als Katalysator für den Wissensaustausch unter den humanitären Akteuren dient.
Hintergrund Seebeben Asien 2004 :
Ein Seebeben der Stärke 9,1 löste in den Morgenstunden des 26. Dezember 2004 in Südostasien mehrere Flutwellen (Tsunamis) aus, welche in 13 Ländern verheerende Folgen hatten. Fast 15 Millionen Menschen waren betroffen und 2 Millionen Menschen wurden obdachlos. Die Tsunami-Katastrophe löste weltweit eine bis heute noch nie dagewesene Welle der Solidarität aus. In der Schweiz kamen rund 300 Millionen Franken an Spenden zusammen – allein bei der Glückskette 227,7 Millionen Franken.