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Bondo: Fünf Millionen Franken Spenden

Die Schweizer Bevölkerung zeigt sich einmal mehr sehr grosszügig: Fünf Millionen Franken sind bisher für Bondo auf dem Spendenkonto der Glückskette eingegangen. Die Soforthilfe für die vom Bergsturz und den daraus entstandenen Murgängen betroffenen Personen und Haushalte in Bondo konnte mittlerweile abgeschlossen werden. 55 Haushalte erhielten insgesamt 164’000 Franken. Als nächstes können betroffene Haushalte und KMUs Anträge für eine Überbrückungshilfe stellen. Der grösste Teil der fünf Millionen Franken wird in die Restkosten bei der Wiederinstandstellung von Häusern von Privatpersonen und Betriebsgebäuden von KMUs sowie in die Restkosten der Gemeinde für die Aufräumarbeiten und die Wiederinstandstellung des Auffangbeckens sowie anderer Infrastrukturanlagen fliessen.

Die bisher einbezahlten Spenden in der Höhe von fünf Millionen Franken freuen Anna Giacometti, die Gemeindepräsidentin von Bregaglia: «Die Unsicherheit ist nach wie vor gross. Noch ist völlig unklar, wie gross die Schäden sind und jeder weitere Murgang kann die Arbeit mehrerer Wochen zunichtemachen. Die erfolgreiche Sammlung der Glückkette ist für uns deshalb ein Anker in sehr unruhiger See.»

Soforthilfe bis zu 10’000 Franken

Nach der speditiven Abwicklung der Soforthilfemassnahmen in deren Rahmen alle betroffenen Haushalte mit einem einmaligen Pauschalbetrag zwischen 2000 und 10’000 Franken unterstützt wurden, laufen seit Mitte September die Abklärungen für die Überbrückungshilfe, welche die Caritas Schweiz im Auftrag der Glückskette abwickelt.

Überbrückungshilfe auch für Unternehmen ausserhalb der Gefahrenzone

Die Überbrückungshilfe betrifft in erster Linie Haushalte, die Mehrkosten für die Miete, Ersatzunterkünfte, Transport und eventuelle Anschaffungen nicht selber bewältigen können. Ihnen kann während einer Zeitspanne von maximal zwei Jahren geholfen werden. Hotels, Restaurants, Geschäftsläden, Tankstellen und andere kleinere und mittlere Unternehmen, welche im Vergleich zu den Vorjahren in den Monaten September und Oktober einen markanten Ertragsausfall verzeichneten, sind ebenfalls bezugsberechtigt. Die Versicherungsdeckung wird dabei berücksichtigt. Betriebe in der Gefahrenzone sowie Betriebe auf dem restlichen Gebiet der Gemeinde Bregaglia werden unterschiedlich bewertet. Beiträge an Ertragsausfälle zielen darauf ab, dass die Lohnfortzahlung von Angestellten gesichert werden kann. Die Antragsformulare von Caritas Schweiz zuhanden der Glückskette können auf Deutsch und Italienisch auf der Website der Gemeinde heruntergeladen werden.

Restkosten Privater, KMUs und der Gemeinde

Der Hauptteil der fünf Millionen Franken Spenden fliesst in den kommenden Jahren in die Restkosten, welche nach der Wiederinstandstellung von Häusern (Private) und Betriebsgebäuden (KMUs) nicht abgedeckt sind. Caritas Schweiz zuhanden der Glückskette wird diese Anträge nach dem Prinzip der Subsidiarität abwickeln und die ausstehenden Kosten, welche nicht durch Versicherungen, Beiträge und Spenden Dritter abgedeckt sind, zu einem bestimmten Prozentsatz übernehmen. Die Restkosten der Gemeinde dürften dabei am stärksten ins Gewicht fallen, da die Gemeinde Bregaglia trotzt der erwarteten Unterstützung von Kanton und Bund wie auch anderer Spenderorganisationen wohl kaum über genügend Mittel verfügen wird, um diese zu decken. Die Gemeinde erwartet auch erhebliche Mehrkosten für umfangreiche Verbesserungen an bestehenden Schutzbauten. Eine genaue Schätzung der Kosten für die Aufräum- und Wiederinstandstellungskosten liegt derzeit noch nicht vor.

Überschuss fliesst in Unwetterfonds

Ein allfälliger, derzeit nicht absehbarer Überschuss an Spenden würde in den Fonds «Unwetter Schweiz» fliessen, mit dem Privaten, KMUs und Gemeinden geholfen werden kann, welche von einer Katastrophe betroffenen sind, für welche die Glückskette nicht eigens einen Spendenaufruf lancierte. So sind derzeit bei den Mandatsträgern der Glückskette – bei Caritas Schweiz und beim Schweizerischen Roten Kreuz – Anträge in der Höhe von mehrere hunderttausend Franken für Gemeinden im Emmental und im Entlebuch in Bearbeitung, welche im Jahr 2014 zu Schäden kamen.