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Nepal: Mit der Glückskette entscheidet die betroffene Bevölkerung selbst über ihre Zukunft

Auch drei Jahre nach dem Erdbeben, das Nepal 2015 erschütterte, setzt sich die Glückskette mit ihren Partnern dafür ein, dass die Bevölkerung aktiv am Wiederaufbau beteiligt ist. Zum Beispiel durch eine innovative App, die es allen Partnern ermöglicht, den Häuserbau in Echtzeit mitzuverfolgen. Innerhalb von drei Jahren wurden dank der Spendengelder 1’760 Häuser und 13 Schulen wiederaufgebaut, und 26 Dörfer haben wieder Zugang zu Trinkwasser.

Die Glückskette fördert das Mitwirken der Menschen an den Projekten, von denen sie profitieren. In Übereinstimmung mit der Regierungspolitik Nepals empfiehlt die Stiftung deshalb, dass der Wiederaufbau von der direkt von der Katastrophe betroffenen Bevölkerung mitgetragen wird. Die Partnerhilfswerke wiederum setzen sich dafür ein, dass die Begünstigten Gehör finden und Teil der Hilfe werden, die sie erhalten.

Am Puls der Bevölkerung

Gemeinsam mit ihren zehn Schweizer Partnerhilfswerken, die in Nepal aktiv sind, hat die Glückskette eine Studie durchgeführt. Diese soll sicherstellen, dass die unterstützte Bevölkerung an den Wiederaufbauprojekten beteiligt ist und fortlaufend über deren Fortschritte informiert wird. Dies geschieht über Benutzergruppen, Infoplakate, Ideen-Briefkästen, sozialen Medien, Radio und Fernsehen usw.

«Man muss der Bevölkerung zuhören. Immer. Sie weiss besser als wir Hilfsorganisationen, wo die Hilfe benötigt wird. Wir müssen den Betroffenen mitteilen, was wir mit dem gesammelten Geld machen wollen, und sicherstellen, dass dies immer auch ihren Prioritäten entspricht», erklärt David Dandrès, Programmbeauftragter der Glückskette. «Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass diese partizipative Vorgehensweise funktioniert und dass es äusserst wichtig ist, dass unsere Hilfe keinerlei negativen Einfluss auf die Bevölkerung hat.»

Neue Technologien im Dienst der Bevölkerung

Mit der Entwicklung einer Online-App unterstützt die Stiftung auch einen innovativen Ansatz in Nepal: «Sindupalcheck» erlaubt es allen interessierten Personen, kontinuierlich den von zwei Schweizer Hilfswerken unterstützten Wiederaufbau der Häuser mitzuverfolgen. In jedem Dorf wurden Beobachterinnen und Beobachter ausgebildet, die dafür verantwortlich sind, den Fortschritt in regelmässigen Abständen über die App zu veröffentlichen.

Wiederaufbau 2019 abgeschlossen

Von den 32 Millionen Franken Spenden, welche die Glückskette nach dem Erdbeben im Jahr 2015 gesammelt hat, wurde rund ein Viertel für die Nothilfe in den ersten Monaten nach der Katastrophe eingesetzt. Rasch nahmen die Partner der Glückskette die Rehabilitation des Kleingewerbes und der Landwirtschaft sowie den Wiederaufbau in Angriff. Bis heute wurden mit den Spenden 1’760 Häuser wiederaufgebaut, 2’300 Häuser befinden sich zurzeit noch im Wiederaufbau. Ebenso wurden Gesundheitsposten und Bewässerungskanäle gebaut oder wieder instandgesetzt. Die Glückskette geht davon aus, dass bis Ende 2019 sämtliche Spendengelder zur Unterstützung der betroffenen Bevölkerung investiert sein werden.

Das Erdbeben, vom 25. April 2015, sowie das starke Nachbeben vom 12. Mai haben über eine halbe Million Häuser sowie Tausende Schulen und Gesundheitszentren zerstört. 8 Millionen Nepalesinnen und Nepalesen, das heisst über ein Viertel der Landesbevölkerung, sind betroffen.

HILFE IN ZAHLEN

  • 1’760 Familienhäuser wurden wiederaufgebaut
  • Etwa 2’300 Häuser befinden sich zurzeit im Wiederaufbau
  • 13 Primar- und Sekundarschulen wurden wiederaufgebaut, und 27 befinden sich im Aufbau. Insgesamt werden 57 Schulgebäude wiederaufgebaut
  • 4 vorgefertigte Gesundheitsposten sind in Betrieb und 2 Gesundheitszentren im Aufbau
  • 26 Dörfer verfügen über ein Trinkwassernetz und 5 Dörfer über Bewässerungskanäle, 40 weitere befinden sich zurzeit im Aufbau
  • 2500 arme Bauernfamilien haben Geld, Ziegen und Arbeitsgeräte erhalten
  • Gesammelter Spendenbetrag: CHF 32’340’927
  • Bisher eingesetzter Spendenbetrag: CHF 28’724’583
  • Anzahl Empfänger/-innen von Hilfsgütern: 206’000
  • Anzahl Begünstigte der Wiederaufbauphase: 386’000
  • Anzahl total aufzubauende Häuser bis Ende 2018: 2’000
  • Anzahl aufzubauende Schulen bis Ende 2019: 57
  • Anzahl aufzubauende Gesundheitszentren bis Ende 2019: 5
  • Anzahl laufende Projekte: 18
  • Anzahl abgeschlossene Projekte: 16

 

Art der Hilfe: medizinische Versorgung, Grundgüter (Wasser, Lebensmittel, Decken, Unterkünfte, Hygienekits), Bargeld, psychosoziale Unterstützung für traumatisierte Kinder, Ausbildung von Maurern und Zimmerern, Schutz und Unterstützung von Menschen mit einer Behinderung in der Folge des Erdbebens

Finanzierte Hilfswerke: ADRA, Auslandschweizer-Organisation (ASO), Caritas Schweiz, CBM Christoffel Blindenmission, Handicap International, Helvetas, Kam For Sud, Lepra-Mission Schweiz, Association Lukla-Chaurikharka, Medair, Norlha, Architectes de l’urgence, Schweizerisches Rotes Kreuz, Save the Children Schweiz, Shanti Med Nepal, Association Singla-Nepal, Solidar Suisse, Swisscontact, Terre des hommes – Kinderhilfe