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Coronavirus International: Nationaler Solidaritätstag am 22. Oktober 2020

Die Coronakrise trifft auf der ganzen Welt die Schwächsten am härtesten und verschärft Probleme wie soziale Ungleichheit und Armut. Zugunsten dieser Menschen organisiert die Glückskette in Zusammenarbeit mit der SRG SSR am 22. Oktober 2020 den nationalen Solidaritätstag «Coronavirus International». Unterstützt wird die Spendensammlung auch von den Partnerhilfswerken, welche bereits seit Monaten weltweit gegen die Folgen der Pandemie ankämpfen. Mit den Spendengeldern soll die Hilfe der Partnerhilfswerke in jenen Ländern unterstützt werden, in denen sich bereits bestehende Krisen durch die Pandemie zusätzlich verschärft haben. Für die Hilfe in der Schweiz wurden seit März über 42 Millionen Franken Spenden gesammelt. Mit dem Geld werden über 150 Hilfsprojekte von 114 Organisationen unterstützt, welche Menschen in der Schweiz unterstützen, die besonders unter den Folgen der Pandemie leiden.

«Wir können die Coronakrise nur überwinden, wenn unsere Solidarität nicht an der Grenze halt macht», bringt Roland Thomann, Direktor der Glückskette, die Situation auf den Punkt. «Menschen leiden Not und ohne sofortige zusätzliche internationale humanitäre Hilfe riskieren wir, dass fragile Länder in ihrer Entwicklung weit zurückgeworfen werden.» In Entwicklungsländern sind die Folgen der Pandemie oftmals schlimmer als das Coronavirus selbst: Armut, Hungersnot und Krankheiten verstärken sich, Fortschritte im Gesundheits- und Bildungswesen sind gefährdet. Für Familien, die unter prekären Bedingungen leben, bedeuten die Ausgangsbeschränkungen, dass sie ihre Existenzgrundlage verlieren. Für Tagelöhner gibt es ausser der humanitären Hilfe kein Sicherheitsnetz. 100 Millionen Menschen laufen gemäss Weltbank Gefahr, in extremer Armut zu enden. Flüchtlinge leben in beengenden Verhältnissen und können sich nicht gegen eine Infektion schützen. Schwangere Frauen sind dem Risiko ausgesetzt, keine medizinische Erstversorgung mehr zu erhalten. 80 Millionen Kinder sind laut WHO vermeidbaren Krankheiten ohne Impfung schutzlos ausgeliefert.

Bestehende humanitäre Hilfe ausweiten

Die Glückskette stellte bereits Anfang Juli zwei Millionen Franken aus ihrem Nothilfefonds bereit, um die Hilfe ihrer Partnerhilfswerke weltweit zu unterstützen, in Ländern mit extremer Armut oder in denen die Coronakrise dramatische Auswirkungen auf das Leben der Menschen in Flüchtlingslagern, Slums, Kriegsgebieten hat. Neun Partnerhilfswerke haben in sieben fragilen Ländern bereits Hilfe in den Bereichen Informations- und Präventionskampagnen geleistet: Zum Beispiel in der Vorbereitung auf die Pandemie in Flüchtlingslagern (Bangladesch, Tansania), der Einrichtung von Handwaschstationen (Jemen, Burkina Faso, Haiti, Myanmar) oder der Beschaffung von Schutzmaterial für medizinisches Personal (Jemen, Haiti, Myanmar, Mosambik, Bangladesch, Tansania). Die Mittel reichen jedoch bei Weitem nicht aus.

Dank der Spenden zugunsten von «Coronavirus International» können unsere Partnerhilfswerke zum Beispiel mit Cash-Assistance Überbrückungshilfe leisten und damit die wirtschaftlich negativen Auswirkungen auf arme und ausgegrenzte Bevölkerungsgruppen mildern; sie können im Bereich Bildung, Ausbildung und Schutz für Kinder und für gefährdete Menschen Unterstützung leisten oder dafür sorgen, dass die Gesundheitsdienste im Bereich Pflege und Prävention in Bezug auf COVID-19 und in anderen Gesundheitsfragen weitergeführt werden können.

Über 42 Millionen Franken Spenden für Hilfe in der Schweiz

Auch die Schweiz erlebt durch die Pandemie herausfordernde Zeiten. Dennoch zeigte sich die Bevölkerung solidarisch gegenüber jenen Menschen, die besonders spürbar unter den sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie leiden. Innerhalb von zwei Monaten wurden bisher über 42 Millionen Franken gespendet. Davon wurden bis heute schweizweit über 35 Millionen Franken in mehr als 150 Projekten in den Bereichen Soforthilfe, Nothilfe, Nahrungsmittelhilfe und Finanzhilfe eingesetzt. Weitere Projektgesuche sind in Diskussion.
Die in der Schweiz von der Krise und ihren Auswirkungen stark betroffenen Menschen leben wegen unsicherer oder ausgefallener Erwerbsmöglichkeiten unter schwierigen Lebensumständen und in prekären Lebensverhältnissen. Es handelt sich dabei vorwiegend um Working-Poor, Migrantinnen und Migranten und Sans-Papiers, Obdachlose oder Sexarbeiterinnen. Unter den Antragsstellenden sind auch viele Jugendliche und Studierende, welche durch den Wegfall von Nebenjobs und nicht versicherter Arbeit in einer Notlage sind.

Breit angelegte Hilfe

Die bisher unterstützten Projekte von insgesamt 114 Schweizer Organisationen – darunter auch die mandatierten und erfahrenen Partner Caritas Schweiz und Schweizerisches Rotes Kreuz – sind breit angelegt. So werden Menschen, die sich durch Einkommensverluste in einer prekären Lage befinden, mit Lebensmittelpaketen oder finanzieller Hilfe unterstützt. Die Hilfe beinhaltet aber auch Dienstleistungen wie Transport, Pflege, Haushaltshilfen für ältere Menschen oder für Menschen mit einer Behinderung. Die Glückskette unterstützt Projekte, die sich auf Menschen konzentrieren, welche auf nicht-staatliche Dienstleistungen angewiesen sind. Die Hilfsprojekte ergänzen die Leistungen der öffentlichen Hand und der Versicherungen und helfen Menschen in einer Notsituation als Folge der Coronavirus-Krise.

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